Hausmühle steinbach

Bis gegen die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts waren Steinbach und Weißenbach überwiegend auf dem Wasserweg oder beschwerlich über einen Fußpfad entlang der Seeufer erreichbar. Die Bevölkerung war dadurch weitgehend auf Selbstversorgung angewiesen. So diente auch der Getreideanbau nur diesem Zweck. Umso mehr als seine Erträge infolge der kargen und beschränkt geeigneten Anbauflächen sehr bescheiden waren. Die Hausmühlen stellten daher einen ganz wesentlichen Bestandteil der Bauerngüter dar, da durch sie umständlichen Transportwege zu auswärtigen Mühlen erspart blieben.
Die Funktion der Mühlen beruhen auf einfachen Prinzipien. Ihre Einrichtungen haben sich im Laufe der Jahrhunderte sehr verfeinert und zu einem eigenen Mühlenbaugewerbe entwickelt. Dieser hohe mechanische Entwicklungsstand unter Verwendung überwiegend bodenbeständiger Baustoffe, verdient unsere berechtigte Bewunderung. Zum Betrieb der Hausmühlen standen nur mehr wenige hierfür geeignete Gewässer der Gemeinde Steinbach zur Verfügung. Nur bei stärkerem Regen und bei Schneeschmelze konnte gemahlen werden. Wie überall im wetterabhängigem Leben war hierfür folgender Spruch gebräuchlich:

Niklooo – Niklooo – Niklooo – (gedehnt gesprochen)
Tomidi – Tomiti – Tomiti (schnell gesprochen)

Der besagt, wenn zu St. Nikolaus (6. Dezember) die Mühlen wegen Wassermangel zu langsam gehen, dann werden sie zu Thomas (21. Dezember) durch reichliches Wasser tummeln. (beeilen)

 

Um das Jahr 740 n. Chr., also vor rd. 1200 Jahren, schenkte ein „Rudhoh“ aus Dankbarkeit für die Seelsorge dem Bistum Salzburg zwei Ansitze und eine Mühle am Weißenbach, die später vermutlich zum heutigen Hotel Post gehörte.
Von diesen Mühlen waren noch einige bis nach dem zweiten Weltkrieg in Verwendung. Durch die Spezialisierung der Landwirtschaft erfolgte aus Zweckmäßigkeit die Umstellung auf Viehzucht, wodurch der bisherige Getreideanbau unterblieb. Damit verloren die Hausmühlen ihren Zweck, sind heute nicht mehr betriebsfähig und zum Großteil total verfallen. Aus diesem Grunde ist es selbstverständlich im Sinne der Pflege und Erhaltung heimatlichen Kulturgutes, diese aus alten Teilen rekonstruierte Hausmühle als Schauobjekt anzubieten und den nachfolgenden Generationen zu erhalten.

  • Am Kienbach: Kienmühle (später Sägewerk), Schwanzermühle, Berigermühle (3 Besitzer), Örigmannmühle, 
  • Am Zwieselgraben: Feichtingermühle
  • Am Steinbach: Bachlermühle, Lehingermühle (Gasthaus alte Mühle), Angermannmühle, Feldjogerlmühle, Feldbauernmühle, Hanslmühle
  • Am Dürnbach: Wernermühle
  • Am Reitingergraben mit Zuleitung Haselgraben: Haslbauernmühle
  • Am Weissenbach: Bereits um 740 c. Chr. ist eine Mühle erwähnt, die wahrscheinlich zum Hotel Post gehörte.

Im Gemeindegebiet Steinbach am Attersee bestanden zum Zweck der Selbstversorgung 14 Hausmühlen. Diese stellten einen wesentlichen Bestandteil der Bauerngüter dar. Von diesen waren noch wenige bis nach dam 2. Weltkrieg in Verwendung. Durch die Spezialisierung der Landwirtschaft erolgte die Umstellung auf Viehzucht, wodurch der Getreidebau unterblieb. Damit verloren die Hausmühlen ihren Zweck, sind heute nicht mehr betriebsfähig und zum Teil total verfallen. 


Die alte, aus Holz erbaute Mühle erhielt 1994 ein neues Mühlrad, nachdem das alte über 200 Jahre seinen Dienst getan hatte. Hier wurde einst der Weizen der örtlichen Bauern zu Mehl gemahlen.